Auf dem OERcamp 2024 sind wir zum ersten Mal und ohne jemals eine Session besucht zu haben, selbst mit einer Session an den Start gegangen. Unsere Fragestellung für die Stunde war: Wie werden Formeln am besten barrierefrei gestaltet?
Unsere Besucher*innen der Session brachten unterschiedlichste Hintergründe mit. Die einen kamen aus den Naturwissenschaften, die anderen waren schon Expert*innen, was die digitale Barrierefreiheit angeht und wieder andere brachten den Blick aus der Kunst und Gesellschaftsthemen mit. Bei Vielen ist das Feld der digitalen Barrierefreiheit derzeitig ein großes Thema, da es gesetzlich umgesetzt werden muss, aber die Unternehmen erst einmal die Kenntnisse darüber erlangen müssen, wie dies geschieht. Außerdem stellt es ein Ziel der OER-Strategie dar, Lerninhalte offen zugänglich zur Verfügung zu stellen – so auch für Menschen mit Behinderung.
Da digitale Barrierefreiheit länger unser Hauptthema war und wir diese Session bereits zwei Monate zuvor erstellt hatten, war unsere Frage veraltet und wir hatten bereits eine Antwort: Am sinnvollsten ist es, Formeln, die digital Barrierefrei gemacht werden sollen, mit Latex zu erstellen. Wenn die Plattform oder der Editor dies nicht hergeben, wird die Formel als Bild eingefügt und im Alternativ-Text wird die Latex-Schreibweise der Formel hinterlegt. Wie wir von zwei Blindenschulen erfahren haben, lernen Blinde und sehbehinderte Menschen nämlich bereits als Schüler*innen den Latex-Code zu verstehen und zu schreiben. Dadurch ist der vorgelesene Text mit Hilfe eines Screenreaders für sie verständlich. Wenn eine Eingabe von Formeln in einer Aufgabe verlangt wird, muss hier die Latex-Schreibweise ebenfalls als richtige Antwortoption mitgedacht werden.
So formten wir unsere Session in eine kleine Einführung in die digitale Barrierefreiheit um und beantworteten unsere Session-Frage. Danach stellten wir unser Projekt noch im Ganzen vor und begannen somit eine Vorstellungsrunde der anwesenden Unternehmen und Projekte. Daraus ergaben sich einige neue Kontakte und Projektideen, wie die Einbeziehung von Kunststudierenden in unser Best-Practice-Beispiel für eine schönere Visualisierung unserer Lehrmaterialien.